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1. Die alte Geschichte - S. 240

1872 - Münster : Coppenrath
Die Wmer. 74. Beschreibung Italiens. Unfern der Grenze des sbwestlichen Theiles von Deutsch" lanb, vom sblichen Abhange der Alpen aus, erstreckt sich fast in der Form eines Neiterstiefels weit in das mittellnbische Meer hinein die reizenbe Halbinsel Italien, welche man wohl den Garten von Enropa nennt. Hier wechseln die lieblichsten Thler mit himmelhohen Bergen; eine Gebirgskette, die Apen-ninen, zieht sich von Norben nach Sben der Lnge nach das ganze Land hinburch. Viele Bche ergieen sich von beiben Seiten des Gebirges, aber sie erreichen, ba die Halbinsel nur schmal ist, zu Mb das Meer, und bantm finb die wenigsten schiffbar. Nur in Oberitalien, wo vom sblichen Abhnge der Alpen die Gewsser zusammenstrmen, bilbet sich ein groer schiffbarer Flu, der Pabus ober Po. Dieser ist der König der Strme. Er kommt majesttisch ans den Alpen hervor, burchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien, und, nach-bem er sich auf feiner weiten Bahn auf beiben Seiten mit vielen Flssen und Bachen verstrkt hat, strzt er sich enblich durch sieben Mnbuugeu in das abriatifche Meer. Eine milde heitere Luft erhlt die Bewohner stark und gefuttb und lt auf ihren Feibern die kstlichsten Frchte zur Reife kommen, die bei uns gar nicht wachsen, ober boch nur unter der zartesten Pflege in Treibhusern durch beu Wechsel der Jahreszeiten gebracht werben knnen. Wegen solcher Flle des Lieb-reizes und des Segens war die apemiinifche Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sonbern auch das Land der Sehnsucht fr den Fremden. Nach der Dichtung der Alten soll biefe sogar der Gott Saturnus selbst zu feiner Herrschaft auserkoren, und hiernach das gesegnete Laub feinen ltesten Namen, Satnrnra, erhalten haben. Auch fr den Handel

2. Geschichte des Mittelalters - S. 73

1872 - Münster : Coppenrath
ich werde euch bestrafen, wie ihr es verdient!" Mit ganzer Seele hing er am Christenthume. Deshalb sorgte er sehr fr gute Geistliche und untersagte diesen alles, was mit der Wrde ihres Berufes sich nicht vereinigte. Neue Bisthmer, Kirchen und Klster wurden gegrndet und reichlich ausgestattet. Die Klster insbesondere frderten innerhalb ihrer stillen Mauern nicht nur den Unterricht der Jugend, sondern sorgten auch fr Arme und Kranke und nahmen Reisende gastfreundlich auf; denn Gasthfe gab es in damaliger Zeit nur wenige. Die Kirchen selbst wurden mit schnen Heiligenbildern geschmckt; denn Karl sah es gern, da das Leben und die Thaten frommer Männer bei der christlichen Gemeinde in gesegnetem Andenken erhalten wrden. Zur Verherrlichung des Gottesdienstes lie er Snger und Orgelspieler aus Italien kommen; denn seine Franken hatten eine gar rauhe Stimme, so da ihr Gesang fast dem Gebrlle wilder Thiere glich. Von ihnen sagt ein Zeitgenosse: Gro an Leib wie Berge, donnert auch ihre Stimme hochbrausend daher; und wenn die barbarische Rohheit ihrer dur-stigen Kehlen durch Uebergnge und Nachhall zu verschleifen bemht ist, so stt sie die harten Tne mit groem Gerassel heraus, fast wie ein Lastwagen, der der einen Kntteldamm daherrollt, so da Ohr und Gefhl, statt sanft bewegt, erschreckt und erschttert werden." Auch liebte Karl seine Muttersprache. Er arbeitete selbst mit den Gelehrten seines Hofes an einer deutschen Grammatik und lie auch eine Sammlung altdeutscher Heldenlieder veranstalten. Uns ist leider von diesen Bestrebun-gen des groen Kaisers nichts brig geblieben, als Die deutschen Namen, die er den Winden und Monaten gab. *) *) Dm Januar nannte er Wintermonat; Februar Hornung, vermnthlich, weil in demselben die Hirsche ihr Gehrn oder Geweihe ab-legen; Mrz Lenzmonat; Aprilostermonat; Mai Wonnemonat; Juni Brachmonat; Juli Henmonat; August Erntemonat; September Weinmonat; November Wind-monat; Tecember heiligen Monat, weit das Christfest in denselben fllt.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 118

1861 - Münster : Coppenrath
118 Schifffahrt der Engländer nach Ostindien fing 1591 an, und ihre ostindische Handelsgesellschaft wurde im Jahre 1600 ge- stiftet. Um eben diese Zeit machten sie auch Versuche, Nie- derlassungen in Nordamerika anzulegen. Walter Raleigh fing im Jahre 1584 an, eine Kolonie in dem Theile von Nord- amerika zu gründen, der nach der unvermählten Königin Eli- sabeth den Namen Virginien, d. i. Jungfrauenland, bekam. Elisabeth erlebte auch den Triumph, jene unüberwindliche Flotte, mit welcher der spanische König, Philipp 11., Eng- land zu erobern gedachte, im Jahre 1588 durch Stürme und durch die Tapferkeit ihrer eigenen Flotte zerstört zu sehen, wie wir dieses nachher umständlicher hören werden. Dieselbe Königin, welche Europas Völker durch den Glanz ihrer Regierung geblendet hatte, mußte den Abend ihres Le- bens in düsterer Trauer beschließen. Weil sie unverheirathet blieb, so hatte sie immer das Bedürfniß gefühlt, sich an ein- zelne theilnehmende Freunde anzuschließen. Der letzte derselben war der Graf Esser, ein junger, ehrsüchtiger und eigensin- niger Mann, der eine Thorheit nach der anderen beging, die aber von Elisabeth gewöhnlich übersehen wurden, weil er ein- und warf sie den Hunden vor, die daran herumschnupperten und sie gleichfalls verschmähten. Nun war ihnen das Urthcil gesprochen. Die Dinger — hieß es — riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde mögen sie frcffett- Was wäre uns damit geholfen? — Im Allgemeinen war dabei der Glaube, daß sie zu Bäumen heranwüchsen, von welchen man zu seiner Zeit ähnliche Früchte herabschüttele. Es verging eine geraume Zeit, bevor die neue Frucht mehr Eingang fand. Erst volle vierzig Jahre später, im Jahre 1785, habe ich bei Stargard zu meiner angenehmen Verwunderung die ersten Kartoffeln im freien Felde ausgesctzt gefunden." — Man nannte das neue Gewächs „Erd- äpfel", womit man früher die Gurken, Kürbisse, überhaupt die an oder unter der Erde wachsenden Knollen mancher Pflanze bezeichncte. Nach dem Nicdersächsischcn „Ertuffel" zu schließen, ist Kartoffel aus Erdapfel entstanden. Aus Kartoffeln wird auch feines Mehl, Stärke, Puder Branntwein rc. bereitet.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 407

1861 - Münster : Coppenrath
407 Am 5. November 1816 wurde die Bundesversammlung feier- lich eröffnet. Deutschland, unser großes schönes Vaterland, das durch die mächtige Hand von Oben durch alle Stürme der Jahr- hunderte so sichtbar als sicher gelenkt wurde, ist nunmehr ei- nem Baume zu vergleichen, der sich in mehrere große Aeste theilt. Jeder Ast blühet und trägt eigene Früchte; jeder be- rührt und umarmt mit seinen Zweigen und Blättern die an- deren Aeste, und sie alle wurzeln doch nur in einem Ur- stamme und machen zusammen nur eine Krone aus. — Stehen wir Alle fest zu einander in Eintracht und Liebe, bleibt unser Blick in Demuth und Vertrauen gen Himmel gerichtet, der über die Schicksale der Völker waltet, dann wird auch dieser Baum fest stehen für und für; dann wird er im- mer kräftigere Wurzel schlagen, immer herrlicher und schöner entfalten seine Krone. >

5. Geschichte des Mittelalters - S. 73

1861 - Münster : Coppenrath
73 ihnen sagt ein Zeitgenosse: „Groß an Leib wie Berge, donnert auch ihre Stimme hochbrausend daher; und wenn die barbarische Rohheit ihrer durstigen Kehlen durch Uebergänge und Nachhall zu verschleifen bemüht ist, so stößt sie die harten Töne mit groß- ßem Gerassel heraus, fast wie ein Lastwagen, der über einen Knütteldamm daherrollt, so daß Ohr und Gefühl, statt sanft bewegt, erschreckt und erschüttert werden." Auch liebte Karl seine Muttersprache. Er arbeitete selbst mit den Gelehrten seines Hofes an einer deutschen Grammatik und ließ auch eine Samm- lung altdeutscher Heldenlieder veranstalten. Uns ist leider von diesen Bestrebungen des großen Kaisers nichts übrig geblieben, als die deutschen Namen, die er den Winden und Monaten gab?) Vorzügliche Sorgfalt verwandte er auf die Rechtspflege. Für diese ernannte er angesehene, durch Alter und Erfahrung ausgezeichnete Männer, die den Namen Grasen, d. i. Graue, führten, weil das Alter bereits diese Farbe ihrem Haare gegeben hatte. Diese Grafen hatten verschiedene Namen.- Die, welche über einen Gau gesetzt waren, hießen Gau grafen, über eine Burg, Burg grafen. Die Pfalzgrafeu waren über die kaiser- lichen Schlösser gesetzt, denn Pfalz bedeutet Schloß. Die Mark- grafen bewachten die Marken oder Grenzen. Dabei forschte er fleißig nach, ob seine Diener ihre Pflichten auch gehörig er- füllten. Es wurden deshalb königliche Sendboten angeord- net und von diesen je zwei, ein Geistlicher und ein Weltlicher, jährlich in die ihnen zugewiesene Provinz geschickt. Diese hatten hier alles genau zu untersuchen, etwaige Klagen gegen Beamte auf einer Gemeindepersammlung entgegen zu nehmen und über *) *) Den Januar nannte er Wintermonat; Februar — Hor- nung, vermuthlich, weil in demselben die Hirsche ihr Gehörn oder Ge- weihe ablegen; März — Lenzmonat; April — Ostermonat; Mai — Wonnemonat; Juni — Brachmonat; Juli — Heumonat; Au- gust — Erntemonat; September — Weinmonat; November — Windmonat; December — heiligen Monat, weil das Christfest in denselben fällt.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 219

1861 - Münster : Coppenrath
219 zu lebendigen Thieren und Blumen umgewandelt. Von innen scheinen große Palmen, zu Sänlcnbüscheln vereint, ihre Zweige und Blätter in den Kreuzgewölben auszubreiten. Draußen steht der Wald mit den heiligen Wächtern in Nischen und Krystallhöh- len umher. Alle Formen der Thier- und Pflanzenwelt erschei- nen hier zum Lobe des Schöpfers neu vereint. Riesenartige, gleichfalls spitzbogig gestaltete Fenster, geschmückt mit Darstellun- gen aus der heil. Geschichte in Glasmalerei, in reinen, theils -glühenden, theils gedämpften Farben, geben ein vertrauliches, gemüthliches Helldunkel und verbreiten über den ganzen inneren Raum eine saufte Beleuchtung. — So ging die bildende Kunst in allen ihren Zweigen von der Kirche als ihrer Mutter aus und schritt von einer Stufe zur anderen bis zu ihrer höchsten Vollendung.*) Unter den bewunderungswürdigen Werken dieser Baukunst nimmt der Dom zu Köln die erste Stelle ein. Erwarb an- gelegt im Jahre 1248 unter dem Erzbischöfe Konrad von Hoch- stetten. Er ist noch unvollendet, keiner seiner Thürme ausge- bauet, und doch ragt er über alle Gebäude der Welt hervor *) „Der gothische Dom", ein Gedicht von M. v. Diepenbrok, bietet hiezu ein anziehendes Bild: „Ein Wald von Säulen, schlank wie deutsche Eichen, Strebt himmelan; es wölben sich die Kronen Zu hohen Hallen; Pflanzen aller Zonen Umranken rings den Bau, den Wunderrcichen. Die fromme Thierwelt zieht hinein, zum Zeichen, Sie diene gern den Heil'gen, die rings thronen. Indeß, hinausgebannet, die Dämonen Als Ungethüm' in hartem Dienste keuchen. Wo sich der dunkle Säulenhain dem Lichte Erschließet, schaut in glüh'ndem Farbenglanze Entzückt das Auge himmlische Gesichte. Sagt: ist's ein Zaubergarten dieses Ganze? Das Paradies ist's; ward's durch Schuld zu nichte. So weiß die Andacht, wie sie neu cö pflanze."

7. Geschichte des Mittelalters - S. 23

1861 - Münster : Coppenrath
23 habe dich übertroffen!" Auch Handel und Gewerbe erhielten neuen Schwung. Unter seiner Regierung kam zuerst der so wich- tige Seidenbau nach Europa. Die Seide ist ein zarter Faden, welcher von der sogenannten Seidenraupe gesponnen wird. Dieses Thierchen lebt in dem weit entlegenen Indien und China und spinnt sich im Freien, ohne alle Wartung und Pflege, auf Bäumen ein. Wegen ihrer be- sonderen Nützlichkeit aber wurden die Seidenraupen bald von den Menschen unter besondere Aufsicht und Pflege genommen und mit Maulbeerblättern sorgfältig gefüttert. Dadurch wurde die Seide immer mehr veredelt. Jene beiden Länder blieben lauge in dem alleinigen Besitze dieser reichen Erwerbsquelle. Die Griechen und Römer bekamen ihre seidenen Zeuge durch persische und indische Karavauen, wußten aber von dem Ursprünge der Seide so wenig, daß sie anfangs glaubten, sie wachse auf Bäumen. Die weite Ueberfahrt jedoch machte die Seide im Auslande so theuer, daß man sie mit Gold aufwog; und als einst der Kaiser- in Rom ein ganz seidenes Kleid trug, wurde von dieser uner- hörten Verschwendung in der ganzen Stadt gesprochen. Weil nun Justinian so wie sein Vorgänger mit den Persern fast un- aufhörlich Krieg zu führen hatten, so blieben die Seidenkarava- nen ganz aus. Schon wollte er Schiffe das rothe Meer hin- unter bis nach Indien fahren lassen, um Seide zu holen; als zwei Mönche vor ihm erschienen, die auf ihren Bekehrungsreisen auch Indien und China besucht und ihm Kokons mitgebracht hatten. Sie meinten, der Seidenbau lasse sich leicht auch in Griechenland einführen, wenn man nur erst Seidenwürmer habe. Es hielt aber schwer, diese zu erhalten, da jene Völker die Aus- fuhr dieser so nützlichen Thiere verboten hatten. Auf des Kaisers Befehl unternahmen die beiden Mönche eine zweite Reise in jene Länder. Im Jahre 555 kamen sie zurück und brachten heimlich in ihren hohlen Wanderstäben Eierchen von der Seiden- raupe mit, die glücklich auskrochen. Nun war das Geheimniß entdeckt, und der Seidenbau ward mit Eifer betrieben. Der

8. Die alte Geschichte - S. 29

1846 - Münster : Coppenrath
29 wohl einen Knochen oder ein Hölzchen durch die Nase. Kleidungs- stücke, die ihnen die Europäer aus Mitleid anboten, nahmen sie zwar an und besahen sie verwundernd von allen Seiten; dann aber warfen sie diese hastig wieder weg. Den Körper zu bedecken hielten sie für höchst unanständig. — In Meriko reiben manche ihren Körper mit wildem Honig ein und bekleben ihn dann über und über mit Papageienfedern. In diesem sonderbaren Putze tanzen sie jubelnd umher und siögen auch wohl gern mit den andern Vögeln zum Himmel auf. Gegen nächtliche Überfälle wilder Thiere suchen sie wohl Schutz auf hohen Bäumen. Dort setzen sie sich auf einem breiten Aste nieder und schlafen so in grüner Laube ruhig und sicher, mitten zwischen den bunten Vögeln, die umher auf den Zweigen sitzen, während da unten die wilden Thiere brüllend vorübergehen. — Auf der Halbinsel Labrador, die im nördlichen Amerika an der Hudsonsbai liegt, herrschte die grausame Sitte, daß der Sohn mit eigener Hand seinen alten schwachen Vater tödtete, sobald dieser an der Jagd nicht mehr Theil nehmen konnte. Er hielt das sogar für den größten Lie- besdienst, und unbegreiflich war es ihm, wie der Europäer so etwas grausam finden konnte. Ja man hat Menschen getroffen, die ihre gefangenen Feinde auf das grausamste schlachteten und verzehrten. So tief kann der Mensch in Wildheit versinken, wenn er nicht durch sorgfältige Pflege die ihm vom Schöpfer ertheilten Kräfte immer mehr zu entwickeln sucht. Er gleicht dann einem Garten, in welchem nur Unkraut wuchert, wenn die pflegende Hand des Gärtners fehlt. Von einem so ausgearteten Zustande der Menschheit finden wir in der Bibel vor der Sündflut keine Erwähnung. Bloß Ackerbau und Viehzucht werden als Nahrungsquellen angegeben. Erst nach der Sündflut geschieht auch der Jagd Erwähnung. Nimrod wird ausdrücklich ein gewaltiger Jäger genannt. Das Leben der Menschen in der ältesten Zeit war im Ganzen noch höchst einfach und der Natur angemessen. Darum erreichte auch ihr Alter eine so staunenswerthe Höhe. Das höchste Leben

9. Die alte Geschichte - S. 18

1846 - Münster : Coppenrath
18 Wasser zur Hand hatte. So mußten sie wandern, mußten in der neuen Gegend, die vielleicht nicht so fruchtbar war, von Mangel und Noth bedrängt werden, daß sie sich selbst fragten: „Wie helfen wir uns?" Ein solcher Mangel aber war für den Menschen recht wohlthätkg. Denn dieser spornt ihn zum Nach- denken und bringt die Geistesfähigkeiten, die Gott in ihn gelegt hat, in Anregung. Er sollte die Freude haben, alles durch eigene Thätigkeit zu erfinden. Hätte ihm aber jetzt noch die Natur Alles von selbst dargeboten; so würde er am Ende wohl ganz in Unthätigkeit und Trägheit versunken sein, und alte die herr- lichen Anlagen seines Geistes wären unentwickelt geblieben. Selbst die Thiere des Feldes würden ihn gar in manchen Stücken über- troffen haben. Denn auch in diese hat der Schöpfer manche Anlagen und Fertigkeiten gelegt, die den Menschen zum weiteren Nachdenken führen können. Die älteste Beschäftigung, die Gott den - ersten Menschen anwies, ist der Ackerbau. 3 Der Ackerbau. Natürlich reichten die Früchte, die ihnen so von selbst, ohne alle Wartung und Pflege, zuwuchsen, bald nicht mehr zu ihrem Bedarfe hin. Sie mußten deshalb darauf bedacht sein, das natürliche Erzeugnis zu vermehren. Die Natur selbst wies hiezu den Weg an. Sie sahen diese selbst säen und begießen. Ihr Nachahmungstrieb erwachte, und bald spornte sie die Noth, der Natur ihren Arm zu leihen und ihrer freiwilligen Ergiebigkeit durch Kunst nachzuhelfen. Sie bemerkten, daß die Körner, die aus der vollen Ähre in den lockeren Boden fielen, wieder neue Früchte trieben. Auch sie streueten jetzt eine Menge reifer Körtier in den Boden. Und siehe! grüne Saaten sproßten empor, aus. den Saaten die Halme, an den Halmen die Ähren, in den Ähren die Frucht. Jedes eingestrcute Körnchen gab hundertfachen Ersatz zurück. Eine treffliche Erfindung! Der Segen derselben war so groß, daß heidnische Völker voll Verwunderung und Dankbarkeit

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 381

1871 - Münster : Coppenrath
— 381 — tragt, bestehend aus Gesandten der 39 Staaten unter dem Vorsitze von Oesterreich. Jedoch theilten sich die Gesandten dergestalt in die Stimmen, daß nur die elf größeren Staaten je eine volle, die übrigen aber nur je eine halbe oder Viertelstimme erhielten. Alle Bundesglieder verpflichteten sich, keinen Krieg und keine sremden Bündnisse gegen den Bund selbst oder gegen Bundesglieder einzugehen. Innere Streitigkeiten unter den Bundesgliedern selbst sollten durch Austräge entschieden werden. Gegen das Ausland sollte der Staatenbund eine Gesammtmacht bilden, und ein Bundesheer von 300,000 Mann in zehn einzelne Corps stellen, Zu welchem jeder Staat nach dem Verhältnisse der Bevölkerung seinen Beitrag liefert. Die Festungen Luxemburg, Mainz und Landau wurden zu Bundesfestungen erklärt. Am 5. November 1816 wurde die Bundesversammlung feierlich eröffnet. Deutschland, unser großes schönes Vaterland, das durch die mächtige Hand von Oben durch alle Stürme der Jahrhunderte so sichtbar als sicher gelenkt wurde, ist seitdem einem Baume zu vergleichen, der sich in mehre große Aeste theilt. Jeder Ast blühet und trägt eigene Früchte; jeder berührt und umarmt mit seinen Zweigen und Blättern die anderen Aeste, und sie alle wurzeln doch nur in einem Ur stamme und wachen zusammen nur eiuekrone aus. — Stehen wir Alle fest zu eiuauder in Eintracht und Liebe, bleibt unser Blick in Demuth und Vertrauen zum Himmel gerichtet, der über die Schicksale der Völker waltet, dann wird auch dieser Baum fest stehen für und für; dann wird er immer kräftigere Wurzel schlagen, immer herrlicher und schöner entfalten seine Krone. Nach so vielen Jahren harter Prüfung kehrte endlich der Friede heim und die einzelnen Fürsten suchten nun die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen hatte. Unter ihrer väterlichen Fürsorge hob sich allmälig der gesunkene Handel und Wohlstand wieder, und Künste und Wissenschaften fingen an, in allen Volksklassen zu einer herrlichen Blüthe sich zu entfalten.
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